…und so hat alles begonnen

Familie

Eigentlich hatte mein Vater ja auf einen Sohn gehofft, nachdem seine erste Ehe bereits mit zwei Töchtern gesegnet worden war….
Jedoch, manchmal wird man auch mit dem sehr glücklich, was einem das Schicksal gegen den ursprünglichen Wunsch beschert. Und ich darf wohl sagen, dass das dann auch bei ihm der Fall war! (Mir ist jedenfalls nie Gegenteiliges berichtet worden oder hätte das empfinden können.) Meine Mutter, die im Alter von 20 Jahren den höchst attraktiven Witwer und bekannten Künstler geheiratet hatte, war jedenfalls begeistert über das kleine Mädchen, das sie 13 Monate nach der großen Hochzeit im Arm hielt – mich!

So waren wir denn sozusagen ein „Dreimädel-Haus“, was meinen Vater später wiederholt zu dem stolzen Ausruf veranlasste: „Ich habe die drei schönsten Töchter von Köln!“. Mir ist nicht bekannt, ob das in unserer Heimatstadt jemals auf seinen Wahrheitsgehalt überprüft wurde… Aber es spricht wohl dafür, dass er mit dem Mädchen-Segen durchaus zufrieden war!


Die "Weber-Töchter zusammen mit ihrem Vater, Fritz Weber
Von links nach rechts: Dagmar, Margot und Anita

Von klein auf gehörte Musik zu meinem Alltagsleben, da mein Vater Berufsmusiker war. Er war Sänger, spielte Geige und Trompete und war in den Dreißiger- und Vierziger-Jahren einer der bekanntesten Kapellmeister Deutschlands:
Fritz Weber, „der singende Geiger“ († 1984).


Fritz Weber im Jahr 1934



Zum Zeitpunkt meiner Geburt hatte er seinen steilen Aufstieg bereits hinter sich und war in der Musikwelt erfolgreich etabliert.

Er komponierte und textete auch Lieder, die er dann dank eines Schallplattenvertrages mit seinem Orchester aufnehmen konnte.

Fritz Weber

In meiner Mutter, Brigitte Weber († 1987), traf er nun seine musikalische Ergänzung; denn sie kam aus einer sehr musikinteressierten Familie, in der das Beherrschen eines Instrumentes zur „Grundausstattung“ gehörte. Ihre beiden Eltern spielten gut Klavier und sangen begeistert. Sie wurde zu einer erfolgreichen Texterin, deren größter Erfolg – zusammen mit W. Quanz – der bis heute bekannte Karnevalsschlager war: „Wir machen durch bis morgen früh“.
Aber sie schrieb natürlich auch und zuerst mit meinem Vater zusammen Lieder.

Brigitte Weber während einer Aufzeichnung (ca. 1960) im Hörfunkstudio von Radio Luxemburg.

Meine älteste Schwester Margot (+1981) war Jazz-Sängerin (sie heiratete später den Jazz-Promoter und Gastronomen Gigi Campi). Die jüngere der beiden, Anita, erhielt natürlich auch Instrumental-Unterricht auf der Flöte und dem Klavier.
Später, als mein Vater nicht mehr ständig reisen wollte, komponierte er u.a. Konzertmusik und sang Lieder im Kölner Karneval, die er auch zumeist selber textete und komponierte. Sein bekanntestes Lied war (und ist) „Ich ben ene kölsche Jung“.
Fast alle Freunde meiner Eltern waren Musiker, Texter, Komponisten, Sänger, Verleger, die sich gerne in unserem Haus in Köln-Klettenberg, in der Siebengebirgsallee trafen.
Derart vielseitig von Klängen und Tönen umgeben und auch offensichtlich ausgestattet mit entsprechenden Genen, musste Musik eigentlich zwangsläufig zum Zentrum meiner Begabung, der weiteren Ausbildung und schließlich zum Beruf werden.

Musik gehört auch weiterhin zu meinem Erwachsenen-Leben, beruflich und auch privat.
Das spielt sich auf mehreren, z.T. sehr unterschiedlichen Ebenen ab, was auch meine verschiedenen Webseiten zur Folge hat.
Aber alles, was dazu gehört, nahm mit und in meiner Familie seinen Anfang.